History - Pink Cadillac - RICY - Boogie Woogie - Rock'n'Roll

Pink Cadillac

Der RRC "Pink Cadillac" wurde 1986 unter dem Namen "Pink Panther" gegründet. Da dieser Name jedoch geschützt ist, hat sich der Club 1989 seinen jetzigen Namen "Pink Cadillac" gegeben. Hauptziel ist die Förderung des Rock’n’Roll Tanzens, im Stil der dreissiger bis fünfziger Jahre insbesondere des Boogie Woogie.

In seinem nun mehr 30-jährigen bestehen hat der RRC Pink Cadillac viele Anlässe und Turniere organisert. oder daran teilgenommen. Der internationale Ami-Treff in Zuchwil/Oensingen, das Märetfescht, Auftritte im TeleBärn und SF DRS sind nur einige von vielen. Als absoluten Höhepunkt gilt aber auch heute noch die organisation und Durchführung der 10. Plausch Rock`n`Roll Schweizermeisterschaft (PMS) in Solothurn  1994. Ueber 600 Zuschauer bewunderten die rund 60 Tanzpaare aus der ganzen Schweiz und sogar das Schweizer Fernsehen berichtete über den Anlass.

Durch den Beitritt zur Interessengemeinschaft RICY – einem gesamtschweizerischen Zusammenschluss von rund 40 Rock’n’Roll Clubs, fand man sehr schnell Kontakt zu Gleichgesinnten und somit nicht nur Zugang zu Rock’n’Roll- sondern auch zu Boogie Woogieturnieren in der ganzen Schweiz. An diesen Veranstaltungen gelang es unseren Paaren von Beginn weg in den vorderen Plätzen dabei zu sein. Über den RICY-Boogie Pool konnte unser Trainerpaar eine Turnierlizenz lösen und den Grundstein legen für Ihre vielen vielen tollen Rangierungen an Turnieren.

Wichtig waren die unzähligen Auftritte die unsere Showgruppe absolviert hat. Damit könnten wir mit so vielen Leuten den Groove und die Freude dieser tollen Musik teilen. Durch die vielen Kontakte mit Musikern und anderen Vereinen sind unsere Mitglieder gern gesehene Gäste an Events und Konzerten.

Let's Boogie Woogie

 

Boogie Woogie

Tanzgeschichte des Boogie Woogie.
Als die Afrikaner um die Jahrhundertwende als Sklaven nach Amerika verschleppt wurden, waren sie gezwungen, weiße Sitten und Künste anzunehmen. Unter den Qualen der Sklaverei schufen sie eine vollkommen neue Ausdrucksmöglichkeit der Musik.
 
Der Breakaway, als weiterer wesentlicher Vorläufer des Boogie Woogie, ist ein Paartanz auf Charleston und Swing-Musik, bei dem sich die Partner während des Tanzens aus der Tanzhaltung lösten und Soloschritte tanzten. Im Jahre 1927 begeisterte ein junger Tänzer namens Shorty George Snowden mit diesem Tanz bei einem Marathontunier die Zuschauermassen. Kurz davor endete Lindbergh's grandioser Alleinflug über den Atlantik. Die große Überschrift in den Zeitungen lautete: "Lindy Hops the Atlantic". Für die Menschen damals war das wie für uns die Landung des ersten Menschen auf dem Mond. Als ein Reporter nun Shorty fragte, wie der Tanz heißt, den er dort getanzt hat, antwortete er ihm mit: "Lindy Hop. I'm doing the Lindy Hop".
 
Die Lindy Showgruppe des New Yorker Savoy Ballroom ("home of happy feet"), Whitey's Lindy Hoppers, begann 1934 in Amerika und Europa zu touren und legte den Grundstein für die wachsende Begeisterung, die nach dem Charleston zur zweiten nationalen Tanzeuphorie führte und 1938 seinen Höhepunkt hatte. Lindy Hop ist ein freier Partnertanz, der Einflüsse aus dem Charleston, dem Step-Tanz und den Jazztänzen hat. 1934 bekam der Lindy Hop durch Cab Calloway's berühmten Song "Jitterbug" einen zweiten Namen, unter dem er auch seine größte Bekanntheit erlangte. Die Übersetzung ins Deutsche lautet wörtlich übersetzt "Zitterkäfer", was dem Eindruck entsprach, den ein Zuschauer hatte, wenn er Lindy Hooper beim Tanzen sah.
 
Der Name Boogie Woogie bezeichnet eine Klaviermusik mit stark rollenden Baßläufen, die ihren Ursprung Mitte der 20er Jahre in Holzfällerlagern haben soll. Getanzt wurden zu dieser Musik Bewegungen, die damals als Boogie Woogie bezeichnet wurden. So hört man auch auf der berühmten Aufnahme "Pinetop's Smith Boogie Woogie" aus dem Jahr 1928, wie er die Kommandos für einige Schritte gibt, u.a. auch für "Boogie Woogie", eine Figur, bei der abwechselnd das rechte und das linke Bein zusammen mit der Hüfte in einer leicht kreisenden Bewegung nach außen geführt werden. Der große Erfolg der Boogie Woogie-Musik kam über Nacht wieder einmal nach einem Konzert in der Carnegie Hall in New York. Mead Lux Lewis, Albert Ammons und Pete Johnson rissen New York und das restliche Amerika in ein Boogie Woogie-Fieber. Die Big Bands, die damals in den Tanzsälen und Clubs für die Tanzmusik sorgten, spielten nun Boogie Woogie-Musik in Big Band-Arrangements. Erst die Musik des Boogie, ähnlich dem Rhythmus einer Maschine, erfüllte den Wunsch der damaligen Jugend, die das Neue, Revolutionäre wollte. Dieser Boogie war der eigentliche Volkstanz der 30er Jahre, ganz besonders für die junge Generation in Harlem.
 
Ab 1954 wurde der Boogie Woogie durch die große Beliebtheit der aufkommenden Rock'n' Roll-Musik und dem daraus entstehenden Tanz aufgesogen. Der Name bedeutet wörtlich übersetzt Wiegen und Rollen, nach einem alten Negerwort. Ein Diskjockey, Alan Freed, behauptete 1951, den Namen Rock'n' Roll erfunden zu haben, um die schwarze Musik den weißen Hörern besser verkaufen zu können. Der Rock'n' Roll war zunächst nichts anderes als ein neuer Name für die populäre schwarze Musik, für den städtischen Rhythm 'n' Blues der Neger, jedoch wurde er erst 1954 durch den Film "Saat der Gewalt" mit Bill Haley's "Rock around the Clock" zur großen Revolution in Europa. Das Wort Rock'n' Roll hatte im Slang der Neger auch eine eindeutig sexuelle Bedeutung. "Good Rocking Tonight" oder "Rocking and Rolling All Night" waren berühmte Titel der Bluesmusik. Auch auf Musik und Tanz übertrug sich diese sexuelle Bedeutung und hatte auch da den Zweck, Rausch und Ekstase zu erzeugen. Nicht unwesentlich am Siegeszug des Rock'n' Roll waren außer Bill Haley Musikinterpreten wie Elvis Presley, Ray Charles, Fats Domino, Jerry Lee Lewis und Chuck Berry beteiligt. Motiviert durch die Faszination der Musik und die darin verkörperte Lebensfreude, zog in den 50er Jahren der Rock'n' Roll eine wahre Modewelle mit Röhrenhosen, Ringelsöckchen, Petticoat, Pferdeschwanz und Schmalzlocke nach sich.
 
Die wilde Ekstase des Rock'n' Roll-Tanzes versuchten Tanzlehrer Nordamerikas und Europas aufzufangen, indem sie einen gepflegten Boogie zu Rock'n' Roll-Musik vermittelten. 1957 wurde vom italienischen "Clan Bruno Dossena" und dem Tanzlehrer Umberto Gallone aus Mailand der Sprungschritt eingeführt. 1959 ging die erste Rock'n' Roll-Welle zu Ende. Twist, Beat und andere neue Modetanzformen brachten den Rock'n' Roll um seine Popularität. Trotzdem konnte er sich in der Sehnsucht nach ekstatischer Befreiung durch Musik und Tanz als die lebensfähigste beliebteste Tanzform der letzten dreißig Jahre durchsetzen.
 
Der Anfang der 70er Jahre brachte die große Renaissance der Rock'n' Roll-Musik. In der Nostalgie lebte die Musik eines Bill Haley, Elvis Presley, usw. wieder auf. Rock'n' Roll zählte ab 1974 wieder zu den beliebtesten Modetänzen. Anfang der 80er Jahre, als sich der Rock'n' Roll immer mehr zum Hochleistungssport entwickelte, wurde der Boogie Woogie (ohne Akrobatik getanzt) wieder entdeckt. Von da an begann man Turniere abzuhalten und Clubs zu gründen. Der Bekanntheitsgrad des Boogie Woogie nahm seither immer mehr zu und wurde 1987/88 der Tanzsport des Jahres. Damit blickt der Boogie Woogie auf eine über 60 Jahre bewegte Geschichte zurück.

Rock'n'Roll Musik

Die Wurzeln des Rock n Roll liegen in der afroamerikanischen Musik. Dort entstanden in Anlehnung an die afrikanische Tradition sogenannte "Worksongs" und "Field Hollers". Dazu gesellten sich der Steptanz und die Gospelgesänge der Schwarzen Gläubigen. Vereint mündete diese Mischung in den Blues. Daraus formten sich der "Charlston", der "Collegiate" und der "Breakaway" alles Gesellschafts-Tänze der 20er Jahre.
 
Der "Charleston" zeigte verschiedene Figuren des späteren "Lindy Hop". Der "Collegiate" verfügte bereits über die typische 8er-Takt-Fusstechnik. Alle diese Fragmente ermöglichten eine kreative Entwicklung dieser Tänze, insbesondere der Improvisation neuer Fusstechniken. 
1927 war es dann soweit, der "Lindy Hop" wurde geboren, als einfache Antwort auf eine einfache Frage: Als Reporter den ungekrönten König des undefinierbaren, vermischten Tanzes, Shorty Snowden, den besten Tänzer auf einer Veranstaltung in Manhatten nach der Bezeichnung seines "verückten Tanzes fragten, antwortete dieser trocken und selbstbewusst "The Lindy"; wohlwissend, sich mit dieser Bezeichnung Gehör verschaffen zu können. Nicht umsonst war es das Jahr, in dem Charles Lindbergh der erste Atlantik-Flug gelang! Snowden weiter, "I feel like Lindbergh, so zu tanzen ist etwa dasselbe wie fliegen. Der Lindy Hop wurde im 4/4-Takt getanzt resp. gehüpft. Daraus nun wieder entwickelte sich der "Jitterbug" als eigentlicher und direkter Vorgänger des Rock'n Roll der 50er Jahre, der auch als "Boogie-Woogie" oder "Jive" bekannt geworden ist.
 
Die Swing-Aera wurde 1935 eingeleitet, u.a durch die Popularität des Benny Goodmann Orchesters. Sie hielt sich jedoch nicht lange; grösstenteils auch wegen der wirtschaftlichen Unmöglichkeit, eine Big Band über die Runden zu bringen. "Swing" ist die Bezeichnung jener Musik-Aera, in der sowohl "Jitterbug", "Lindy Hop", "Westcoast-Swing", als auch "Shag", "Big Apple" oder "Shim Sham" getanzt wurde.
Einmal mehr zeigte sich, dass alle heute mehr oder minder bekannten Musik und Tanzkünste aus dem Schoss afroamerikanischer Musik geboren wurde. Was aber den Rock n Roll als solchen betrifft, so war "Rock`n'Roll" eine Bezeichnung für die Vereinigung zweier im einzelnen recht unterschiedlicher Formen von Musik (und Tanz): amerikanischer weisser Conntry & Western (Folk) einerseits, und schwarzer Rhythem'n'Blues andererseits.
 
Durch die damals vorherrschende Rassentrennung in den Schulen und in der Armee, konnte sich der Rock'n'Roll bis 1954 weder kommerziell noch kulturell bei den Weissen durchsetzen. Dann, so erzählt die Legende, prägte der weisse Radio-Discjockey Alan Freed den Begriff "Rock'n'Roll", eine Bezeichnung der damaligen Umgangssprache, die rhythmische Bewegungsvorgänge beschrieb. Chuck Berry, Fats Domino und Little Richard wurden denn auch von den weissen Jugendlichen angenommen und gefeiert. Bill Haley und Freddy Bell schafften den entgültigen Durchbruch: Damit war der Weg frei nach Europa.
 
Fazit: Als Elvis Presley populär wurde, tanzte man den Rock'n'Roll in seiner Urform als "Jitterbug" und "Lindy Hop" bei den Schwarzen bereits seit über zwanzig Jahren.

Akrobatik Rock'n'Roll

Im Jahr 1974 wurde die Europäische Rock’n’Roll Association - ERRA in vier Ländern (Italien, Frankreich, Deutschland und Schweiz) gegründet. Im Frühjahr 1994 wurde der WRRC als assoziiertes Mitglied der International Dance Sport Federation (IDSF) gegründet. Als Ergebnis der vorläufigen Anerkennung der IDSF im April 1995 durch den Vorstand des Olympischen Komitees, ist die Anerkennung auch für die WRRC gewährt. Rock ’n’ Roll hat sich in den letzten 20 Jahren zu einem Hochleistungssport entwickelt. Mehr als 31 Nationen gehören heute zu den WRRC. Jedes Jahr vergibt die WRRC internationalen Meisterschaften im Rock ’n’ Roll, Boogie-Woogie, Lindy Hop und Bugg und prüft regelmäßig die Beurteilungen der Richter.

Akrobatik Rock ’n’ Roll ist ein schneller und sportlicher Tanz, der stark zuschauerorientiert ist. Er ist geprägt von hoher Präzision der Bewegungen bei hohem Tempo und der flüssigen Kombination von Tanz und spektakulärer Akrobatik, welche teilweise mit den Ängsten des Zuschauers spielt. Rock ’n’ Roll wird auf Musik im 4/4-Takt getanzt, die typischerweise einen deutlichen Offbeat aufweist. Im Gegensatz zum Offbeat der Musik wird aber der Tanz auf den Schlägen 1 und 3 betont. Die Musik ist mit 46 bis 52 TPM sehr schnell. Heute wird nur noch selten auf echte Rock-’n’-Roll-Stücke getanzt, stattdessen hört man auf Turnieren vor allem moderne Disco- und Popmusik.